MSC Kreuzfahrt: Lanzarote

Wie geplant erreichte ich um 8:00 Arrecife auf Lanzarote. Ich war zuvor noch nie auf Lanzarote gewesen, so dass alleine die Landschaft für mich schon ein Besuch wert war.

Auf Lanzarote hatte ich einen Ausflug geplant, der mich auf den Spuren von Cesar Manrique nach „Jemeos del Agua“ und „Mirador del Rio“ führen sollte. Cesar Manrique war ein spanischer Architekt, Bildhauer und Maler, dessen Kunstwerke überall auf Lanzarote zu finden sind und der damit das Landschaftsbild der Insel entscheidend mit beeinflusst hat. Die Architektur von Manrique konzentriert sich untern anderem auf die perfekte Integration kleiner „Wohlfühloasen“ in die Landschaft. Diese sind oftmals von außen gar nicht als solche zu erkennen. Beim Betreten der „Inszenierung“ kommt man aber unweigerlich ins Staunen.

Landschaft von Lanzarote

„Jemeos del Agua“

Jemeos del Agua wurde von Cesar Manrique als Kunst- und Kulturstätte in dem Teil einer Lavaröhre kurz vor der Küste designed. Die Lavaröhre wurde durch einen Ausbruch des Vulkans Monte Corona erzeugt und ist teilweise eingestürzt. Insgesamt besteht das Höhlensystem aus ca. 7 km langen Tunneln und bildet damit das längste Lavatunnelsystem auf der Erde.

Äußerlich nicht als Kunststätte zu erkennen, gerät man nach dem Abstieg über eine kleine Treppe sehr schnell ins Staunen. Ein natürlicher Gezeiten See wird ergänzt durch einen blau schimmernden künstlichen See, umgeben von schwarzem Lavagestein. Das Wasser, Licht und die vielen Pflanzen erzeugen kräftige farbliche Kontraste. Etwas farblos dagegen, ist der hier vorkommende Albinokrebs, den man sonst nur in Meerestiefen ab ca. 2000 Meter findet.


„Mirador del Rio“

Beim „Mirador del Rio“ handelt es sich um einen Aussichtspunkt am nördlichen Ende der Insel im Famaramassiv, der nach Art von Manrique in den Felsen integriert und als solcher von außen erstmal gar nicht zu erkennen ist. Der Aussichtpunkt besteht aus mehreren Ebenen und aus einem kleinen Restaurant. Alles ist architektonisch wunderschön zusammengefügt und wirkt wirklich als ein Gesamtkunstwerk. Beim Besuch sollte man etwas Zeit mitbringen, das Restaurant besuchen und am besten eine Zeit erwischen, wenn keine Reisebusse, zum Beispiel von den Kreuzfahrtschiffen, eintrudeln. Dann kann man die Ruhe und die Landschaft ungestört genießen.

Fun fact:
Auch wenn der Name „Mirador del Rio“ den Begriff Rio=Fluss enthält, so gibt es doch keinen einzigen Fluss auf Lanzarote. Da waren die Erfinder des Ortes wohl sehr kreativ und haben kurzerhand die Meeresenge zwischen Lanzarote und La Granciosa umbenannt 😉


Leider reicht die Zeit von einem Tag zur Besichtigung all der Kunstwerke nicht aus, so dass sich mein Besuch auf die beiden oben erwähnten Orte beschränkt. Und auch wenn man sich nicht direkt mit den Kunstwerken beschäftigt, erkennt man den Einfluss, den Manrique auf die Insel hatte. Im Jahr 1968 wurde ein Verbot von Reklame und Werbetafeln auf der Insel beschlossen. Meiner Meinung nach eines der besten Gesetze auf der Insel, vor allem wenn man die Landschaftsbilder mit den Megatafeln aus den USA kennt.

Flora von Lanzarote


Fun fact:
Cesar Manrique hat auch eines der BMW Art Cars designed. Da fühle ich mich der Insel gleich noch ein Stück mehr verbunden 😉

Abends ließ ich diesen schönen Tag dann auf dem Balkon bei einem Bier und einem guten Buch ausklingen und genoss den Sonnenuntergang.