MSC Kreuzfahrt: Seetage

Wie schon hier geschrieben, beinhaltete die Reise mit der MSC Splendida auch 4 komplette Seetage. Da stellt sich unweigerlich die Frage: Was macht man in dieser Zeit? Soll ich mir das im Urlaub antun, 4 Tage lang nichts als Wasser zu sehen und dazu noch riskieren wirklich schlechtes Wetter und Seegang zu haben? Nun ja, das muss jeder für sich selber entscheiden. Ich habe die Reise allerdings gerade wegen der relativ vielen Seetage ausgewählt.

Seetag, ja das Meer war wirklich so ruhig

An Bord bieten sich viele Möglichkeiten wie Poolbereich mit Animation, Fitnessraum, Spielsalon, Shows am Abend im Theater, das wohl auf jedem Schiff obligatorische Bingo-Spiel, Shopping, …
All das – habe ich nicht gemacht 😉

Ja, man kann auf einem Kreuzfahrtschiff auch seine Ruhe finden. Sonnendeck und Balkon laden dazu ein. Ich habe also Tage mit einem guten Buch im Sonnenstuhl verbracht. Einfach mal gar nichts machen. Kein Internet, keine Termine (ok – Abendessen im Restaurant ist hier mal die Ausnahme), kein Telefon. Auch eine gewisse Art von Digital Detox – obwohl meine Bücher zugegebenermaßen auf einem Kindle gespeichert sind und Spotify auch nicht ohne Smartphone läuft.

Ach ja, ich war auch wandern 😊. Nicht ganz so wie in den Bergen in Bayern, aber auf dem Tiziano Deck (Deck 7) kann man das Schiff fast von ganz vorne bis ganz hinten entlanglaufen. Bei meinen 20 Runden komme ich dabei immerhin auf fast 6 km. Spotify is your friend.

Ein Highlight eines jeden Tages ist dann der grandiose Sonnenuntergang, den ich aufgrund des schönen Wetters eigentlich jeden Tag hatte. Es gibt wenig Schöneres als abends den Sonnenuntergang auf dem offenen Meer zu genießen.

Das Beitragsbild ganz oben auf dieser Seite zeigt die „MSC Seahore“ auf Gegenkurs im Abendlicht. Die „MSC Seashore“ ist das neueste Schiff der MSC Reederei. Das Bild ist am Abend nach dem Auslaufen aus Malaga im Mittelmeer entstanden.

MSC Seashore im Abendlicht

War also alles perfekt – Leider nein

Die Splendida ist schon ein ganz schöner Partydampfer. Die Costa Mediterranea, mit der ich in Norwegen unterwags war, war ruhiger. Auf der Splendida ist es schwierig im Innenbereich einen auch nur halbwegs ruhigen Bereich mit Service zu finden. Fast ständig gibt es irgendwo Life Entertainment und Musikbeschallung. Daher habe ich mich auf das Sonnendeck und den Balkon beschränkt. Ein ganz dickes Minus bekommt die Sportbar an Bord der Splendida bei mir, die meiner Meinung eine krasse Fehlplanung ist. Innerhalb der sogenannten Sportbar befinden sich ein Airhockey, zwei Motorrad Simulatoren und 2 Kegelbahnen. Direkt neben der Sportbar, nur getrennt durch eine offene Doppeltür, befindet sich eine Bühne mit Lifemusik.

Am 2.11. wurden in der Sportbar alle Spiele der Champions League auf den unterschiedlichen (teilweise defekten) Bildschirmen gezeigt. Bei dem lauten Gemisch von Motorradlärm, Airhockey und Live Musik wahrlich kein Genuss. Das Ambiente aus Alu und „US Bar & Diner“ passt mal gar nicht. Und ja, ich muss es hier auch mal schreiben, eine Sportbar sollte erst ab 16 oder 18 freigegeben sein.

Gediegene Bereiche, auch mal ganz ohne Kinder, sucht man auf der Splendida vergebens. Das hat mich meine Reise auf der Queen Mary 2 schon vermissen lassen, aber das ist auch zugegebenermaßen ein ganz anderes Kaliber.