Langes Wochenende in der Schweiz

„Feste soll man feiern wie sie kommen“ – frei nach diesem Motto hatte mich meine Frau zu meinem Geburtstag mit einem langen Wochenende in der Schweiz überrascht. Spontan ging es vom 27.01. bis 30.01. in die Schweiz nach Chur. Unsere beiden Kater haben die Zeit derweil in der Katzenpension verbracht.

27.01.

Und gleich noch ein Motto – „Der Weg ist das Ziel“. Wer mich kennt, kann sich vorstellen, dass ich selten auf direktem Wege ans Ziel fahre. Dafür gibt es meistens unterwegs schon zu viel zu sehen und zu erleben. Also führte unser Weg nach Chur über München, Garmisch und dem Fernpass zu erst nach Samnaun. Weniger um hier zollfrei einzukaufen, das lohnt meiner Meinung nach nicht, sondern mehr um endlich mal Schnee zu sehen. In Kirchdorf hatten wir dieses Jahr noch nicht wirklich viel Schnee gehabt. Pünktlicht zur Mittagszeit sind wir dort angekommen.

Für die Abreise aus Samnaun habe ich dann die westliche der beiden Zufahrten gewählt. Die ist aufgrund der vielen engen Tunnel schon recht spektakulär und man sollte die mal gefahren sein. Die Tunnel sind teilweise so eng, dass man vor der Einfahrt schauen muss, ob am gegenüberliegenden Ende gerade ein Fahrzeug eingefahren ist. Denn ausweichen kann man dort nicht immer und im Zweifelsfalle muss dann einer wieder rückwärts rausfahren. Beeindruckend fand ich die vielen Wasserfälle, die komplett eingefroren waren.

Wieder im Tal angekommen ging es dann weiter nach Chur. Da der Flüelapass aufgrund der winterlichen Bedingungen gesperrt war, ging es per Autoverladung durch den Vereinatunnel mit der Bahn über Klosters und durch das Prättigau nach Chur.

28.01.

In der Schweiz muss bzw. sollte man unbedingt auch mal mit der Bahn fahren. Chur ist ein idealer Ausgangsort für viele sehenswerte Strecken. Unsere Wahl viel auf die Rhätische Bahn nach Arosa. Diese Meterspurbahn überwindet 1155 Höhenmeter und passiert dabei 53 Brücken und 19 Tunnel. Interessant ist aber auch, dass diese Bahn auf dem Vorplatz des Churer Bahnhofs abfährt und erstmal einer Straßenbahn gleich durch Chur führt. Das hatte ich so auch noch nicht gesehen. In den Triebköpfen des Zugs hat man zudem die Möglichkeit dem Lokführer bei der Arbeit über die Schulter zu schauen und so einen spektakulären Blick auf die Strecke zu erhalten – wenn man einen so schönen Ort überhaupt als Arbeitsplatz bezeichnen mag 😉

Arosa ist ein Wintersportort auf 1775 m Höhe. Da wir nicht wirklich auf Wintersport vorbereitet waren, beließen wir es beim Spaziergang mit Einkehr 😉. Von der Sonnenterasse des Café Gnuss Puur hatten wir einen fantastischen Blick auf die Schweizer Berge bei blauem Himmel und Sonnenschein.

Den Nachmittag haben wir bei kaltem aber schönen Wetter zu einem Stadtrundgang durch Chur genutzt. Chur hat eine schöne Altstadt mit netten kleinen Geschäften.

Zum Abend gab es dann eine handfeste Geburtstagsüberraschung, denn Frederic kam eigens mit dem Auto aus Mannheim für den Rest des Wochenendes angereist. Wir haben den Abend bei einer perfekten Pizza im Italy 1901 ausklingen lassen, einem wirklich zu empfehlenden italienischen Restaurant mit sehr tollem Ambiente und einem offenen Kamin im Innenraum.

29.01.

Der Plan für den Tag sah vor, mit dem Auto nach Davos zu fahren, da es bis dorthin nicht allzu weit war und wir noch niemals dort waren. Auf der Strecke liegt das Wiesener Viadukt, bei dem wir einen kurzen fotografischen Stopp eingelegt haben. Insgesamt beschleicht mich der Verdacht, dass man die schönsten Bilder der Schweizer Bahnen nicht vom Zug aus bekommt, sondern entlang der Strecke. Es reift der Plan einmal zu Trainspotting in die Schweiz zu fahren 😉 .

Und dann – die Enttäuschung des Tages – Davos. So ganz anders als erwartet. Schöne Innenstadt mit historischem Kern und Fußgängerzone – Fehlanzeige. Für mich hat Davos leider gar nichts Schweiz typisches. Einfach ein Wintersportort. Einziger Lichtblick war der Apfelstrudel im Café Weber. Dort konnten wir auch gleich planen, was wir den Rest des Tages machen könnten. Schnell wurde der Beschluss gefasst, weiter nach St. Moritz zu fahren. Da Albula und Flüela Pass aufgrund des Winters gesperrt sind, ging es wieder durch den Vereina Tunnel.

St. Moritz ist so ganz anders als Davos. Schon auf dem Weg dorthin kamen wir an zwei Events vorbei: Snowdrift Training von BMW (am Engadin Flughafen) und Continental. In St. Moritz angekommen, haben wir leider ganz knapp das Pferdepolo Event auf dem zugefrorenen St. Moritzersee verpasst. Es hat gerade noch gereicht ein paar Bilder von den Pferden zu machen und das Seepanorama festzuhalten.

Die Innenstadt ist wirklich nett und es gibt hier auch eine kleine Fußgängerzone mit Geschäften. Insgesamt gefiel mit St. Moritz aufgrund der Vielfältigkeit und des Angebots eingebettet in ein wirklich schönes Alpenpanorama viel besser, was hoffentlich auch meine Bilder zum Ausdruck bringen.

Beim Rückweg nach Chur sind wir über den Julierpass gefahren, wo diese coolen Bilder der Abenddämmerung entstanden sind. Alles in Allem war es dann doch noch ein sehr schöner Tag in den Schweizer Alpen.

30.02.

Ok – auch der schönste Urlaub geht mal zu Ende. Nach dem Frühstück haben wir die Heimfahrt nach Kirchdorf angetreten, wo allerdings noch eine dicke Überraschung auf mich gewartet hat. Eine Überraschung in Form von 450PS und 5 Litern Hubraum. Eine Überraschung mit V8 Motor und 529 NM pure Emotion. Dieser Bolide braucht keine Turbolader. Darf ich vorstellen:

Der Ford Mustang GT

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/3e/Ford_logo_flat.svg/2560px-Ford_logo_flat.svg.png

Selbstverständlich als Euro 6d-Temp für das grüne Gewissen. Das der Wagen „CV“ im Kennzeichen für „Christians vehicle“ hatte und die Ziffern „8868“ den letzten vier Ziffern meiner Telefonnummer entsprechen, darf als Zeichen gewertet werden. Sollte ich jemals meiner Lieblingsmarke BMW untreu werden, dann so! Wenn ab 180 km/h die Motorhaube ein Eigenleben entwickelt und vibriert, wenn ein Hifi Soundsystem komplett überflüssig wird weil der V8 seinen eigenen Soundteppich auf den Asphalt ausrollt, wenn sich das ganze Auto anspannt um vom Trab in den Galopp zu wechseln, dann spürt man die Renntreckengene und dass das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist. Was soll ich nochmehr schreiben – It’s the American Dream!


Das waren ein paar wirklich schöne Tage und das Wetter hat ebenfalls mitgespielt. Was wünscht man sich mehr zum Geburtstag?