Panama – „Natürlich“!

Abseits von Panama City und dem Kanal gibt es aber auch noch den natürlichen Lebensraum, der selbstverständlich unter anderem aus Regenwald besteht. Es wäre vermessen zu schreiben, ich habe alles gesehen. Wahrscheinlich habe ich nicht mal einen Bruchteil dessen gesehen, was möglich wäre. Beeindruckend war es trotzdem.

Bei einem Besuch im Regenwald sollte man Anfangs ein paar Dinge einplanen: Ausreichend Wasser, Mückenspray und Kopfbedeckung, gerne auch der gute alte Panama Hut. Das Auto sollte soweit vollgetankt sein, dass man damit von Panama City bis Gamboa und zurück fahren kann. Ein geladenes Smartphone ist ebenfalls von Vorteil, und ein aktueller Wetterbericht schützt vor allzu feuchten Überraschungen. Zu guter Letzt, ganz wichtig, die Fotoausrüstung.

Einen ganzen Tag habe ich dem Besuch im Regenwald spendiert. Von Gamboa aus führt ein sehr abenteuerlicher Weg ca. 2 km in den Regenwald hinein. Ich hätte mir statt eines Hyundai I10 besser einen Geländewagen gemietet. Ich hatte definitiv etwas Bedenken ob der kleine I10 den Weg durchhalten würde. Schneller als mit Schrittgeschwindigkeit kommt man jedenfalls nicht vorwärts. Auch empfiehlt es sich auf die Klimaanlage zu verzichten und statt dessen bei offenen Fenstern zu fahren, damit man sich an die doch nochmals höhere Luftfeuchtigkeit langsam gewöhnen kann. Die Straße zum Panama Rainforest Discovery Center ist übrigens die ehemalige Pipeline Road, die über den Besuchercenter noch viel weiter in den Regenwald hineinreicht. Ich habe mein Auto beim Discovery Center abgestellt und von dort aus, auf präparierten Wegen und mit einer Karte, meinen Weg zu Fuß fortgesetzt. Dieser Teil des Naturparks kostet zwar Eintritt, bietet dafür aber einen Aussichtsturm, von dem aus man über das Blätterdach des Waldes schauen kann. Dort oben ist es sogar ein wenig kühler, weil dort meistens ein kleiner Wind weht.


Ebenfalls sehenswert ist die zentral gelegene Hütte mit einer Veranda, wo sich Kolibris beobachten lassen. Wenn man sich ganz ruhig verhält, kann man sehr genau sehen, wie die Vögel eine Zuckerlösung aus vorbereiteten Futterspendern trinken.

Neben diesen offensichtlichen Attraktionen sollte man sich einfach die Zeit nehmen und ganz langsam und leise durch den Wad gehen. Dann kann man viele heimische Tiere sehen, wie Klammeraffen, den Südamerika Frosch, unterschiedliche Schmetterlinge und Vogelarten, sowie Geckos. Zudem ist das Ganze auch noch sehr entspannend, wenn man sich nicht von der durchaus geräuschvollen aber sehr interessanten Geräuschkulisse nicht nervös machen lässt.

Die Flora dagegen war nicht ganz so bunt. Klar, es gab viele Bäume, Ranken, Farne und Flechten. Aber geblüht hat nur sehr wenig im Mai, so dass sich der Wald selber hauptsächlich in einem satten Grün präsentiert hat.

Fotografieren im Regenwald ist übrigens durchaus anspruchsvoll. Sporadisch einfallendes Sonnenlicht und unterschiedlich tiefe, grüne Schatten stellen eine ziemliche Herausforderung dar, mit diesem Dynamikumfang klar zu kommen. Dazu kommt, dass einige Tier extrem gut getarnt sind oder sich sehr schnell bewegen. Also besser etwas mehr Zeit zum Photoshooting einplanen. Und, ein blindes Beherrschen der Kamarafunktionen wie ISO, Blende, Zeit und Blendenkorrekturwert sollte Voraussetzung sein. Die Messmodi für Belichtung (Matrix, Spott) sowie die Autofokus Modi sollte man sich auf einen Shortkey auf der Kamera für einen schnellen Zugriff legen. Dann steht der eigentlichen Fotosafari und der Bildkomposition nichts mehr im Wege. Für viele meiner Bilder habe ich gerne eine große Blende (kleine Blendenzahl) verwendet. Dann ist das Motiv hoffentlich schön scharf und der Hintergrund grün verschwommen.

Ach ja, genau an dieser Stelle kommt das Mückenspray wieder ins Spiel. Wer möchte schon beim langsamen Anpirschen auf das Motiv von Mücken vernascht werden?