عيد الميلاد في مسقط – Weihnachten in Maskat

Der Sommer war vorbei, doch nur ein paar Flugminuten von München entfernt ist es eigentlich immer schön warm. Zum Beispiel im Oman, wo es um diese Zeit angenehme Temperaturen um die 25 Grad hat. Ein abwechslungsreiches Land mit einer faszinierenden Kultur, sehr netten Menschen und vielen Sehenswürdigkeiten. Und, zum Glück, nicht so modern wie die Vereinigen Arabischen Emirate (VAE), sondern immer noch mit sehr traditioneller Architektur. Das „abwechslungsreich“ nicht immer positiv ist und „traditionell“ nicht auch immer alt oder historisch bedeuten muss, sollte ich erfahren und die folgenden Seiten vermitteln, denke ich, einen ganz netten Eindruck über den Oman, der allerdings im Umfang dem Land nicht ansatzweise gerecht werden kann.

Auf den folgenden Seiten schildere ich meine Erlebnisse und Eindrücke aus dem Oman zur „europäischen“ Weihnachtszeit, denn ich bin wieder mal zu Weihnachten dem Trubel in Deutschland in die arabischen Länder, wo es kein Weihnachtsfest gibt, entflohen. Sozusagen mal wieder ein „clash of cultures“, was manchmal ganz nette Momente ergibt. Aber der Reihe nach …

Am 23.12.2022 bin ich zusammen mit der Familie und ein paar ganz netten Freunden in den Oman gereisst.

Pünktlich um 9:15 Uhr brachte uns Qatar Flug QR60, eine Boeing 787-8 mit der Registrierung A7-BCB von München nach Doha in Qatar. Wir hatten eine Umsteigeverbindung gewählt, da Qatar Airways einen sehr guten Service anbietet. Zusätzlich kann ich dabei One World Meilen sammeln. Auf dem Flug ist mir dann im Infodisplay der Flugroute zum ersten Mal aufgefallen, wie die Existenz von Israel seitens Qatar komplett ignoriert wird. Auf der Karte sind weder das Land noch größere Städte von Israel eingezeichnet. Obwohl dies nicht mein erster Flug mit Qatar Airways war, war mir das zuvor noch gar nicht aufgefallen – Ordne ich mal als erster „clash of cultures“ ein.

Flughafen Doha

In Doha angekommen, hatten wir ein wenig Zeit das neue Terminal zu besuchen, welches zur WM2022 eröffnet wurde. Es enthält einen tropischen Garten mit 300 Bäumen und mehr als 25.000 Pflanzen, der über eine Brücke erkundet werden kann. Das sieht richtig klasse aus und ist schon sehr eindrucksvoll. So eindrucksvoll, dass ich fast vergessen habe zum Abfluggate zu gehen, wenn mich nicht mein Sohn gerade noch rechtzeitig eingefangen hätte. Am Gate angekommen hatte das Boarding bereits begonnen.

Der Weiterflug erfolgte nun mit einer 737-8MAX der Oman Air mit der Registrierung A4O-MD. Der Flug war sehr kurz, aber für einen netten Boardservice hat es allemal gereicht.

Und dann kam die Einreise – Whisky Tango Foxtrott. Ich war bereits vorgewarnt, dass die Einreise sehr, sehr, (sehr)x, lange dauern könnte. Aber mit einer Wartezeit von 2,5 Stunden in der Schlange vor der Einreisekontrolle hatte ich nicht gerechnet. Der Hammer kam dann aber am Schalter des Sicherheitsbeamten. Dort waren wir zu fünft: Meine Frau, meine beiden Söhne Florian und Frederic, Elisa die Freundin von Florian und ich. Der Beamte hat die Fingerabdrücke meiner Frau genommen, und ein Foto gemacht. Das hat er mit dem Reisepass von Elisa (?) verglichen, alles für in Ordnung befunden, den Reisepass von Elisa abgestempelt und diesen meiner Frau zurückgegeben. Jetzt muss man wissen, dass zwischen Elisa und meiner Frau fast 30 Jahre liegen, die eine brünett und die andere blond ist und zusätzlich ein Größenunterschied besteht. Hm – das kann man ja schon mal durcheinanderbringen. Wir haben die Verwechselung dann kurz aufgeklärt, was in der Folge zu einiger Belustigung und Scherzen der umstehenden Sicherheitsbeamten geführt hat. Nicht, dass dem armen Kollegen in seiner Box mal einer geholfen hätte, denn der musste jetzt alles im System korrigieren. Ich wäre fast vor Lachen umgekippt und habe mich dann schnell davon gemacht, da ich bereits vorher meinen Einreisestempel bekommen hatte.

Am Flughafen habe ich mir auch eine SIM-Karte von Oman Tel besorgt, die dort für kleines Geld (nach längerer Wartezeit) zu bekommen sind. Damit läuft die Navigation in Google Maps gewohnt gut. Telefonie war ebenfalls im Paket mit drin. So konnten wir uns bei der Fahrt mit den Mietwagen (bei sieben Personen brauchten wir zwei Stück) verständigen oder Tischreservierungen zum Essen vornehmen. Komisch war allerdings: Threema als Messenger lief, konnte aber keine Bilder und Videos übertragen.

Hätte ich geahnt, wie lange sich die Einreise und die anschließende Übernahme der beiden Mietwagen (2 Stunden) dauert, hätte man sich glatt die erste Nacht im Hotel sparen können. Wir sind um 21:30 Uhr in Muscat gelandet und waren um 3 Uhr im Hotel! Und davon beanspruchte die Autofahrt nur 30 Minuten.

An dieser Stelle ein paar Informationen zur Reise mit Mietwagen.

  1. Normale Autos, also meistens asiatische Stufenheck Limousinen, sind relativ preisgünstig über die üblichen Autovermieter zu bekommen. Teuer wird es, wenn man einen Geländewagen mit Vierradantrieb ausleihen möchte. Und in unserem Falle war das erstbeste Angebot für einen 4×4 mindestens 3 mal teurer als der schon gut ausgestattete Kia. Auf unserer Reise haben wir allerdings auch keinen Geländewagen benötigt, da viele Straßen – zum Beispiel nach Nizwa – sehr gut ausgebaut sind.
  2. Im Oman kommt man mit einem deutschen Führerschein zurecht. Ein internationaler Führerschein wird nicht benötigt.
  3. Im Oman herrscht Rechtsverkehr, in dem man als deutscher Autofahrer sehr gut zurecht kommt. Die Omanis fahren sehr diszipliniert, was die Geschwindigkeit angeht. Dies liegt an den alle 2 km aufgestellten Blitzkästen auf den meisten doppelspurigen Straßen. Ungelogen – ich habe noch nie ein Land mit einer größeren Dichte an Blitzkästen gesehen. Auf der anderen Seite haben die einheimischen Fahrer definitiv ein Problem mit dem Abstand. „Dicht“ wäre als Beschreibung eine krasse Untertreibung. Abstandsregeln werden anscheinend nicht kontrolliert. 😉
  4. Die Höchstgeschwindigkeit im Oman beträgt 120 km/h. Unsere beiden Mietwagen machten dies auch immer mal wieder sehr deutlich, denn bei der geringsten Überschreitung kommt eine Warnlampe im Cockpit und ein nerviger Warnton. Da fährt man schon freiwillig nicht schneller. Dumm nur, dass die automatische Geschwindigkeitsregelung im Hyundai und im Kia bergab nicht bremsen konnte.
  5. Ein Navi ist meiner Meinung nach Pflicht. Google Maps auf dem Handy hat super funktioniert und sogar Staus angezeigt. Unser Kia Mietwagen hatte die Vorbereitung für Google Auto, wofür man aber ein USB Kabel benötigt. Der Hyundai „Sonata“, den Florian fuhr, leider nicht.
  6. Mindestalter für den Fahrer ist 21 – Pech für Frederic. Aber wir haben trotzdem einen Weg gefunden, damit er auch mal fahren konnte.
  7. Benzin ist spottbillig. Getankt wird immer mit Service. Beides Dinge, die man in Deutschland nicht mehr kennt.

Unser Mietwagen – ein Kia

Total interessant für mich aber für einen Moslem sicherlich ein wichtiges Feature ist der Kompass im Auto mit der Anzeige der Richtung nach Mekka und der Kaaba. Das Wort „Qibla“ bedeutet Gebetsrichtung. Leider wird die Entfernung nicht mit angezeigt.