يوم في مطرح – Ein Tag in Matrah

Matrah

Matrah ist einer der größten Orte im Oman und gehört zusammen mit Maskat, Bawschar, Sib und al-Amarat zur sogenannten Muscat Capital Area. Es ist also gar nicht so einfach, den „einen“ Stadtkern auszumachen, da sich die vielen Sehenswürdigkeiten des Großraums Maskat über verschiedene Städte und Kilometer erstrecken. Auf den folgenden Seiten werde ich über den Soukh in Matrah, die Große Sultan-Qabus- Moschee (Great Sultan-Qabus-Mosque), die königliche Oper (Royal Opera House), Qurum Beach, den königlichen Palast Qasr al-Álam und die Firma Amouage berichten. Alles Orte in der Muscat Capital Area, die wir ohne Mietauto nicht so einfach erreicht hätten.

Wie fast jeden Tag haben wir den Morgen beim Starbucks am Qurum Beach begonnen. So einen perfekt gelegenen Starbucks habe ich noch nicht gesehen. Von der Dachterrasse aus hat man einen wundervollen Blick über das Meer. Wie könnte man den Morgen schöner starten als dort bei einem Schoko Croissant und einem Kaffee?

Der Fischmarkt

Alleine in Matrah, der größten Hafenstadt des Oman, kann man einen ganzen Tag verbringen, so vielfältig ist dieser Ort. Unser Rundgang begann im Norden der Bucht im Matrah Fisch Markt. Ich esse liebend gerne Fisch und gehe deswegen sehr gerne auf Fischmärkte, um mir das Angebot an frischem Fisch anzusehen. Es ist immer wieder interessant zu sehen, welche Fische in der jeweiligen Meeresregion gefangen werden. Gesäumt wird der Fischmarkt von wunderschönen Mosaiken an den Wänden, die das Flair des Marktes unterstreichen. Die Halle, die den Fischmarkt beherbergt, ist zweigeteilt. Der zweite Teil beinhaltet den Gemüse- und Gewürzmarkt. Hier geht es schon alleine aufgrund der Vielfalt und Färbung der verschiedenen Gemüse- und Obstsorten deutlich bunter zu.

Matrah Soukh

Vom Fischmarkt führt der Weg dann Richtung Süden an der Moschee vorbei zum Eingang des Matrah Soukh, dem größten Soukh im Oman. Im Soukh legen die sonst eher zurückhaltenden Omanis alle Bedenken ab, und versuchen Ihre Waren an den Mann oder die Frau, auf jeden Fall an den Touristen, zu bringen. Das gilt verständlicher Weise mindestens für die Geschäfte, die hauptsächlich vom Tourismus leben. Also die Läden, wo es den „Nippes“ gibt, wie Goldene Kamele, Khanjars, Kopftücher und, wohl aus Asien übernommen – Kopien von Luxusuhren. Dazwischen finden sich aber zum Glück auch Geschäfte mit Angeboten für die omanischen Bürger, wo man noch ganz in Ruhe schauen kann. Alles in Allem ist der Soukh von Matrah viel entspannter als der, den ich zum Beispiel in Marrakesch erlebt habe. Aber wer will es den Verkäufern im Soukh auch verübeln, wenn sich das Geschäft mit den Touristen durch die Ankunft eines der großen Kreuzfahrtschiffe direkt im Hafen, quasi anbietet. Ich gehe trotzdem immer wieder gerne in Soukhs, weil hier das Leben tobt und sich die vielen Farben der angebotenen Textilien und Schmuckgegenstände mit den Gerüchen der Gewürz- und Parfumhändler vermischen. Der Besuch eines Soukhs gehört in arabischen Staaten einfach dazu. Und vielleicht findet man ja doch das eine oder anderen Souvenir im „Nippes“ Laden.

Noch ein paar Worte zum Khanjar, dem Omanischen zweischneidigen Dolch. Dabei handelt es sich um einen traditionellen Zeremoniengegenstand, der ursprünglich als Angriffs- und Verteidigungswaffe genutzt wurde. Heutztage ist er vor allem ein Statussymbol und gehört zur zeremoniellen Kleidung eines Omani. Traditionelle Khanjars drücken immer auch eine Beziehung seines Besitzers entweder zum Schmied oder aber zu der Person aus, die ihm den Khanjar geschenkt hat. Ich finde es daher etwas vermessen, sich als „nicht“ Araber einen solchen Dolch einfach zu kaufen. Abgesehen davon, wird ein Khanjar, welcher als Statussymbol dienen soll, immer individuell in Absprache mit dem Schmied hergestellt. Dabei geht es um solch wichtige Dinge wie Zusammensetzung der Materialien. Gold- und Silbergehalt spielen hier eine Rolle, aber auch das Material für den Griff ist festzulegen. Die im Soukh erhältlichen „preiswerten“ Khanjars kommen oftmals aus Indien.

Nach dem Besuch des Soukh bietet es sich an, an der Promenade zum Meer hin etwas zu Essen. Viele nette Restaurants säumen den Weg hin zum nächsten Ziel in östlicher Richtung: Matrah Fort.

Matrah Fort

Matrah Fort wurde 1507 n.Chr. erbaut und während der portugiesischen Besetzung mit Türmen ausgestattet. Es befindet sich in optimal strategischer Lage zur Überwachung und Verteidigung des Naturhafens von Matrah. Das Fort ist relativ klein, da es unter anderem keine Unterkünfte für die Soldaten enthält. Für den Besucher bietet sich von dort oben eine wunderbare Aussicht auf Matrah, den Hafen und die umliegenden Berge im Hinterland. Für mich der optimale Ruheort für ein paar Minuten, um dem Trubel der Stadt zu entfliehen und die Aussicht zu genießen.

Zum Ausspannen bietet sich aber auch ein Besuch im Al-Riyam Park an, in dem aufgrund des milden Klimas im Winter sehr viele Blumen und Bäume blühten. Dort befindet sich auf einem kleinen Hügel auch das sogenannte „Riyam Monument“. Man sollte aufgrund des Aussehens vermuten, hier etwas besonders Interessantes gefunden zu haben. In der Tat handelt es sich schlicht um die Nachbildung eines Räuchergefäßes und war zur Zeit meines Besuchs dort nicht zu besichtigen. Steht da – sieht witzig aus – das wars.

Damit war der Tag in Matrah auch leider schon wieder vorbei. Wir haben den Abend dann in einem netten türkischen Restaurant (Twins Turkish Cuisine) am Qurum Beach ausklingen lassen. Der Qurum Beach ist so etwas wie das Naherholungsgebiet von Muskat. Ein sehr schöner Strand mit ein paar Palmen und vielen schönen Restaurants und Cafés. Aber auch ein Ort um des „Who is who“, des sehen und gesehen werden. Es ist immer schwierig dort einen Parkplatz zu finden, und die Anzahl der Statussymbole auf vier Rädern ist hier deutlich höher. Aber mit ein wenig Geduld findet sich immer ein Parkplatz. Beim türkischen Restaurant, dass ich nur empfehlen kann, konnten wir telefonisch reservieren.

Die Katzen von Matrah

Katzen sind in Matrah allgegenwärtig und gehören quasi zum Stadtbild. Was hier so niedlich aussieht, ist es in Wirklichkeit allerdings nicht immer. Katzen sind im Oman keine Haustiere und werden daher nicht gepflegt oder gefüttert. Sie können sich quasi ungehindert vermehren, was untereinander zu einem starken Verdrängungskampf führt. Das kann man einigen Katzen leider auch deutlich ansehen.

Ich war schon auf den Seychellen auf die Ausbreitung von Straßenkatzen aufmerksam geworden und hatte dort mal nachgefragt, wie das Thema dort angegangen wird. Auf den Seychellen werden, wurde mir gesagt, Straßenkater aufgegriffen und kastriert. Das sollte langfristig zu einer Eindämmung des Problems führen, verursacht allerdings auch Kosten.

Werbeschilder im Oman

Ich fotografiere immer gerne auch mal wieder ungewöhnliche Werbeschilder oder Tafeln. Das mache deswegen ganz gerne, weil sie zumindest für mich einzigartig und ungewöhnlich sind und mir etwas über das Land sagen.