Seattle (WA) 2022- Eine Retrospektive
Planespotting in Washington State
Corona bedingt ist es schon wieder 2 ½ Jahre her, seitdem ich zuletzt auf einer Planespotting Tour gewesen bin. Der letzte Trip hatte mich ja, wie geschrieben, 2019 nach Texas geführt. Diese Tour sollte mich nun nach Washington State mit den Flughäfen Seattle Tacoma (SEATAC), Boeing Field, Renton und natürlich Everett führen. Außerdem war ein Abstecher nach Vancouver geplant, wo ich Jack (Alias Luft Spotter), einen Spotter Freund, treffen wollte. Geplant war die Reise vom 04.06.2022 bis zum 19.06.2022.
Pünktlich und entspannt brachte mich British Airways Flug BA53 von London Heathrow nach Seattle. In Seattle angekommen durfte ich dann als erstes gleich den neu gebauten Skywalk vom International Terminal zur Einreisekontrolle erleben. Hier verbindet eine Brücke über das Vorfeld die beiden Gebäude und es bietet sich eine großartige Aussicht von oben auf die Flugzeuge am Terminal.
Die Einreise in die USA ist in den letzten Jahren, dank elektronischer Einreisekontrollen, deutlich schneller geworden und so war ich fixer als gedacht bereits am AVIS Mietwagen Schalter, wo ich einen Toyota Camry in Empfang nehmen konnte. Dank bestem Wetter und viel Zeit bis zum Motel Check In, habe ich als erstes die Spotting Locations, die ich mir vorher auf Google Maps rausgesucht hatte, in Augenschein nehmen können. An dieser Stelle aber gleich mal eines vorweg: Das Planespotting ist diesmal eher in den Hintergrund getreten. Das liegt vorwiegend an drei Dingen:
- Der Flughafen SEATAC ist nur bedingt zum Spotten geeignet. Er liegt leicht erhaben und ist nicht von überall gleich gut einsehbar. Viele Locations liegen einfach zu tief. Daher kommt es meistens nur zu Sky Shots.
- Wesentlichen Einfluss hatte leider auch das Wetter. Häufige Regenschauer und Wolkenbildung haben nicht wirklich für schönes Licht gesorgt. In Renton und am Boeing Field hatte ich so gut wie gar kein Glück mit der Sonne. Nur in Everett hatte Petrus dann doch ein Einsehen mit mir und dort sind dann auch ein paar wirklich gute Bilder entstanden.
- Meinen geplanten Tripp nach Vancouver musste ich aufgrund eines unglücklichen Zwischenfalls sogar ganz absagen. Dort wollte ich auch den Jack getroffen haben, einen Spotter Freund den ich über Jetsphotos kennengelernt hatte. Dazu aber im Laufe dieses Berichts mehr.
Nichtsdestotrotz hatte ich aber ein paar sehr schöne Tage in der Umgebung von Seattle wobei auch die Fotos für diesen Bericht entstanden sind. Die Region Seattle hat ja neben der Luftfahrtindustrie auch noch so viel mehr zu bieten. Aber der Reihe nach.
Den ersten Tag habe mal ganz mit dem Planespotting verbracht. Wie geschrieben, die Locations sind nicht so wirklich klasse. Es gibt ein paar ganz nette Orte am östlichen Rand der Start-/Landbahnen, die in Nord/Süd Richtung verlaufen. Insbesondere den Platz oberhalb des Angestellten Parkplatzes an der S 146th Street, sowie das oberste Parkdeck des Angle Lake Parkhauses (Ecke S 200th St / 28th Ave S) habe ich häufiger aufgesucht. Dabei haben doch glatt ad hoc die Batterien meines Funkempfängers aufgegeben. Ersatz Batterien gab es, wie sollte eine anders sein, in einem kleinen Shop namens „757 Market“ 😊.
Zwischendurch habe ich auch immer wieder einen kleinen Abstecher nach Renton gemacht. Hier werden die Boeing 737 gefertigt. Das sind von SEATAC nur ca. 15 Minuten Fahrt mit dem Auto. Vom Parkplatz am Kiwanas Bicentennial Airpark, Rainier Ave N, hat man einen sehr guten Überblick über den Flughafen mit einer einzigen Startbahn. Hier standen wirklich viele (halb)fertige 737. Die Betonung liegt dabei auf „standen“. Und das Wetter …, na ja. Bei schönem Wetter, etwas mehr Betrieb und am Nachmittag mit der Sonne im Rücken ist Renton sicherlich ein Tipp. Das Glück hatte ich leider nicht. Man kommt den Flugzeugen wirklich sehr nah, aber tolle Perspektiven haben sich mir nicht geboten. Einzig die folgende Detailaufnahme einer 737-8MAX für Äthiopian Airlines ist ganz interessant.
Etwas gefrustet habe ich dann für den folgenden Tag eine Fahrt nach Bremerton geplant. Die Southworth-Fauntleroy Autofähre hat mich auf die Olympic Halbinsel gebracht. Über Port Orchard, von wo aus man einen guten Ausblick auf die Puget Sound Naval Shipyard (Marinewerft) hat, ging es ganz gemütlich nach Bremerton. Und Überraschung – die Sonne schien. Der ganze Ort versprüht noch den Charm älterer amerikanischer Städte. Bremerton hat eine sehr schöne und gepflegte Innenstadt mit einer netten kleinen Marina, wo auch der außer Dienst gestellte Zerstörer USS Turner Joy zur Besichtigung einlädt.
Dominant im Stadtbild von Bremerton ist natürlich die Marinewerft Puget Sound Naval Shipyard. Wurden hier früher zur Zeit des zweiten Weltkriegs auch Schiffe gebaut, dient die Werft heutzutage der Reparatur und Modernisierung oder auch dem Abwracken von Navy Schiffen. Des Weiteren sind hier Einheiten der Reserveflotte untergebracht. Das sind Schiffe, die außer Dienst gestellt sind, allerdings noch für eine eventuelle Wiederverwendung eingelagert sind. Ein Schiff, dass im Hafen lag, war komplett abgedeckt. Ich glaube das könnte ein Flugzeugträger gewesen sein. Klingt niedlich, allerdings muss man sich die Abdeckplane mehr in der Dimension der Verhüllung des Reichstagsgebäudes durch das Ehepaar Christo und Jeanne-Claude vorstellen. Das auffälligste Schiff im Hafen war sicherlich die USS Independence (LCS-2). Eine Fregatte von General-Dynamics in Trimaran Bauweise, die 2010 in Dienst gestellt wurde und 2021 bereits zur Reserveflotte kam.
Die Marinewerft Puget Sound Naval Shipyard gehört seit 1992 zu den US National Historic Landmarks.
Mit der Seattle-Bremerton Autofähre ging es dann wieder zurück. Kleiner Tipp: Von den Fähren die Seattle als Ziel haben, hat man eine sehr gute Perspektive zum Fotografieren der Skyline von Seattle. Es lohnt sich. Übernachtet hatte ich anfangs im Marina Inn in Des Moines, südlich von Seattle. Ein sehr nettes kleines Motel, ruhig gelegen, mit Einkaufsmöglichkeiten und Bars und Laufweite. Auch hier ein kleiner Tipp: Zum Frühstück in Auntie Irene’s Coffee Shop.
Schock in der Abendstunde
Man stelle sich vor, man kommt abends müde ins Motel, packt seine Sachen aus, lädt die Akkus von Kamera und Smartphone und – vermisst den Reisepass. Das macht munter, von Müdigkeit keine Spur mehr. So geschehen leider bereits am zweiten Tag. Ich hatte alles abgesucht, das wichtigste Dokument nach der Kreditkarte, blieb unauffindbar. Also erstmal Panik bekämpfen und zur Ruhe kommen. Was schlägt das Internet vor: Zum Deutschen Konsulat fahren und neue Papiere beantragen. WHAT? Das nächste Deutsche Konsulat war in San Francisco! 14 Stunden mit dem Auto. Und dann dort die (tagelange) Wartezeit bis ein Ersatzdokument ausgestellt wird. Anschließend 14 Stunden mit dem Auto zurück nach Seattle. Damit wäre mein Urlaub komplett erledigt gewesen. Dazu muss man wissen, dass die Bay Area nicht unbedingt meine bevorzugte Adresse ist. Teuer, kaputte Straßen, Nebel an der Küste, … Also – es musste dringend ein Plan B oder C her.
Am nächsten Morgen bin ich direkt zur Polizei nach Des Moines gefahren und habe den Reisepass als verloren gemeldet. Das ist extrem wichtig, denn dabei bekommt man eine „Report Number“ und ein Dokument zur Bestätigung. Die Report Nummer benötigt man in jedem Falle im weiteren Verlauf. Daraufhin bin ich mit dem Dokument zum Flughafen Seattle gefahren und zum British Airways Schalter gegangen. Mein Ziel war es, mit meinem Personalausweis zurück nach Deutschland zu reisen. Beim Check In konnte mir die Angestellte am Schalter – natürlich – nicht weiterhelfen. Die kannte selbstverständlich keinen Deutschen Personalausweis, ist doch in den USA der Führerschein mit das wichtigste Ausweisdokument. Aber die Britisch Airways Aufsicht (Supervisorin) konnte mir zumindest etwas Hoffnung machen. Der habe ich die ganze Misere erklärt und darauf hingewiesen, dass ich in London Heathrow den Sicherheitsbereich ja gar nicht verlassen will, da ich nur Umsteige. Und in Deutschland sollte dann der Personalausweis für die Einreise ausreichend sein. Die gute Frau rief daraufhin in London an und ließ sich vom Zoll dort bestätigen, dass ich dort auch mit einem Deutschen Personalausweis umsteigen könne. Immerhin wird in Europa ja von vielen Ländern auch der Personalausweis als Reisedokument akzeptiert. Wie das allerdings in Großbritannien nach dem Brexit war, da war ich mir nicht so ganz sicher. Was soll ich sagen, es wurde mir gestattet den Rückflug in 10 Tagen ohne Reisepass aber dafür mit dem Personalausweis anzutreten. Die oben erwähnte Report Nummer brauchte ich übrigens zum Nachweis des Verlusts des Reisepasses. Wow, dass nennen ich mal Service. Mir fielen gleich mehrere Steine vom Herzen. Dafür ist British Airways jetzt meine erste Wahl bei Flugbuchungen. Die Aufsicht (Supervisorin) wollte das noch im BA System dokumentieren. Damit konnte mein Urlaub, mit einer Einschränkung, weitergehen. Dadurch, dass ich jetzt keinen Reisepass mehr hatte, konnte ich die USA natürlich nicht mehr verlassen um nach Vancouver zu fahren. Leider musste ich Jack daher meinen Besuch absagen. Jack hat dann netter Weise angeboten in die USA zu kommen, und so konnten wir uns zum Glück doch noch in Everett zum Spotten und Reden treffen. Sogar mein Motel in Vancouver konnte ich noch kostenfrei stornieren. Puh – alles nochmal gut gegangen. Ich war wieder im Rennen.
Und da ich gerade am Flughafen war, konnte ich gleich noch ein weiteres Problem angehen. Ein Wischerblatt meines Mietautos war abgerissen. Aufgrund des angesagten Regenwetters sehr hinderlich. Also ab zum Mietwagenterminal, wo ich dachte ich könnte neue Wischerblätter bekommen. Das war AVIS total peinlich, man hat sich mehrfach entschuldigt und mir ein Upgrade auf einen RAV4 mit 4 Meilen auf der Uhr gegeben. Vielen Dank nochmals, aber neue Wischerblätter hätten es durchaus auch getan.
Mit dem neuen Mietwagen bin ich dann als Erstes direkt nach Kenmore ans nördliche Ende des Lake Washington gefahren. Hier residiert Kenmore Air und ich konnte ein paar schöne Aufnahmen von Wasserflugzeugen machen.
Abends dann erneute Bestandsaufnahme 😉
Also – Passformalitäten geklärt, Mietwagen jetzt tippi toppi, Canada leider gestrichen. Das ließ mir mehr Zeit andere Dinge, außer nur Spotting in Seattle und Umgebung, zu planen.
Mt. Rainier National Park
Einen Tag habe ich mit einer Tour zum Mt. Rainier verbracht. Über die 7 und die 706 bin ich zum Mt. Rainier National Park gefahren. Die Straßen waren bis zum Henry M. Jackson Besucherzentrum geöffnet. Die Paradies E Rd war noch nicht geräumt und die Stevens Canyon Rd konnte man nur bis zum Reflection Lake fahren. Eine Durchfahrt durch den Park war damit, aufgrund der immer noch winterlichen Bedingungen auf den Straßen, auch im Juni noch nicht möglich. Eine traumhafte Gegend, in der ich viele Fotostopps eingelegt habe. Mt. Rainier hatte sich zwar vornehm in Wolken gehüllt, die Landschaft war allerdings großartig. Witzig zu sehen, wie schnell mal an die Schneefallgrenze kommt. Ab Mittag kam sogar die Sonne raus und so habe ich mir eine fotografische Herausforderung gesucht. Im Licht des Waldes die Dynamik von Licht und Schatten einzufangen. Ich hoffe, die folgenden Aufnahmen können ein schönes Bild der wundervollen Natur von Washington State vermitteln. Ich liebe diesen Bundesstaat einfach.
Unterwegs zum Mt. Rainier National Park, kommt man durch Elbe Junction. Ein netter kleiner Ort in dem man unbedingt einen kurzen Halt machen sollte, denn hier gibt es ein paar alte Wagen und Lokomotiven der ehemaligen Mt. Rainier Railroad. Die alten Personenwagen dienen heute unter anderem als Motel in denen man übernachten kann. Wenn ich mal wieder in diese Gegen komme, sollte ich das unbedingt einplanen.
Für den Rückweg nach Des Moines habe ich nicht die direkte Route gewählt und dabei bin ich über das folgende Juwel gestolpert: Pierce County Airport in Puyallup. Direkt am Vorfeld befindet sich die Top Gun Bar & Grill. Richtig cooler Ort. Die haben einen Außenbereich, wo man quasi direkt am Vorfeld sitzt. Dort konnte ich bei einem kühlen Bier ein paar nette Flieger fotografieren. Die Top Gun Bar ist mein dritter Tipp für einen Besuch, in diesem Bericht. Unbedingt mal hingehen. Zum Glück war ich am späten Nachmittag dort, so dass ich die Sonne im Rücken hatte. Schon von der Bar aus war mir dabei eine blaue Pilatus PC-12 aufgefallen und beim Gehen bin ich mit dem Piloten ins Gespräch gekommen. Ich habe ihn gefragt, ob ich vielleicht ein Bild vom Cockpit machen dürfte, worauf der Pilot meinte, ich könne zur Maschine gehen und so viele Bilder machen wie ich wollte. Nur, in 10 Minuten bräuchte er den Flieger wieder 😉. Da es hier auf dem Thun Field kein Jetfuel A gab, wollte er weiter zum Tacoma Narrows Airport um nachzutanken und dann weiter nach Salt Lake (City). Echt cool der Typ. Auf diese Weise entstand auch das Cockpit Foto. Die ganze Bilderserie liegt hier: Pilatus PC-12 NGX.
Olympic Halbinsel
Was ich an der Region Seattle so faszinierend finde, ist die räumliche Nähe zwischen Technologie und Natur. Auf der einen Seite befinden sich hier so große Unternehmen wie Boeing, Microsoft und Amazon. Auf der anderen Seite ist die Landschaft geprägt durch Vulkanismus, Berge, der Küste und das Hochseeklima vom Pazifischen Ozean. Als Fotograf gehe ich dabei immer wieder gerne in die Natur hinaus, quasi als Abwechselung zum Planespotting. Einen Tag habe ich mir reserviert um die Olympic Halbinsel zu umrunden. Los ging es, ganz früh morgens in Richtung Aberdeen und von dort dann, der 101 folgend, nach Port Angeles. Dabei sind die folgenden, faszinierenden Bilder an der Küste des Pazifik entstanden. Weite Strände laden hier zum Spazierengehen ein. Auf der Landseite haben mich dagegen vor allen die weiten Felder blühenden Ginsters beeindruckt, der sich leider mit seinem schönen Duft nicht so ganz gegen den Seewind behaupten konnte. Farblich auf jeden Fall ein toller Kontrast.
Ein Tag in Seattle
In Seattle war ich schon häufiger, weswegen ich mir zum Beispiel einen Besuch der Space Needle oder der (Touristen) Shopping Meile Waterfront geschenkt habe. Immer wieder schön ist aber ein Besuch im Pike Place Market mit seinen vielen Fisch- und Blumengeschäften. Ich habe mich dieses Mal mehr „treiben“ lassen und habe dabei auch die öffentliche Nahverkehrssystem ausprobiert. Nach Seattle rein bin ich mit dem „Link Light Rail“ Linie 1 von der Angle Lake Station aus, gefahren. Dort kann man das Auto kostenlos abstellen und kommt völlig entspannt in Seattle Downtown an. Diese Bahn, mit dem doch recht großen Streckennetz, gab es bei meinem letzten Besuch noch nicht. Da sieht man mal, wie lange ich schon nicht mehr in Seattle war.
In Seattle gehört Fischessen im Hafen für mich selbstverständlich bei einem Besuch dazu. Dabei bin ich diesmal auf das „Ivars“ gestoßen, wo man bei einem schönen Blick auf den Hafen draußen sitzen kann. Möwengeschrei inklusive. Herrlich.
Nachtaufnahmen Seattle Skyline
Für ein Night Shooting hatte ich mir tagsüber schon einen schönen Platz ausgesucht. Am Alki Beach gibt es einen Parkplatz an der „Don Armeni Boot Ramp“. Die Zufahrt erfolgt über die Harbor Ave SW. Hier hat man ab dem späten Nachmittag die Sonne im Rücken und einen fantastischen Blick auf Seattle. Und dieses Mal war ich sogar ganz glücklich darüber, dass schwere Regenwolken über der Stadt hingen. Damit wirken die Aufnahmen gleich etwas dramatischer. Komischer Weise patrouilliert hier Abends ab 19:00 Uhr die Polizei und vertreibt alle Besucher vom Parkplatz. Aber man kann das Auto ja auch an die Straße stellen.
Das grün erleuchtete Stadion auf dem mittleren Bild unten, ist das „Lumen Field„, in Magenta strahlt der „T-Mobile Park“, Heimat der Seattle Mariners.
Everett
Ein Besuch in Seattle ohne einen Abstecher zu Boeing nach Everett – für einen Planspotter unvorstellbar! Hinzu kam diesmal, dass ich mich dort auch mit Jack, einem Planespotter (Aliasname: Luft Spotter) aus Vancouver verabredet hatte. In der Tat haben wir uns dann sogar zweimal dort getroffen, da beim ersten Mal das Wetter zum Spotten einfach zu schlecht war und wir uns hauptsächlich unterhalten haben. So haben wir uns beim ersten Mal in Ivars Restaurant in Mukilteo getroffen. Es hat in Strömen gegossen. An Shootings war an dem Tag gar nicht zu denken. Aber bei einem guten Bier, Fish and Chips und einer schönen Aussicht auf den Possession Sound, hatten wir auch so genug zu bereden.
Erwähnen sollte ich an dieser Stelle, dass die Boeing Factory Tour im Juni 2022 leider aufgrund von Corona immer noch nicht angeboten wurde. Sonst hätten wir die bestimmt mitgemacht. Schade, denn das wäre eine gute Alternative bei Regenwetter gewesen.
Bei unserem zweiten Treffen war uns das Wetter dann endlich besser gesonnen. Ab dem Mittag hatten wir perfektes Licht und bis zum Abend die Sonne im Rücken. Von der Aussichtsplattform auf dem „Boeing Future of Flight“ Gebäude aus, sind ein paar ganz tolle Aufnahmen entstanden, die allesamt entweder auf meiner Spotting Webseite spottair.de oder auf jetphotos.com zu finden sind. Außerdem habe ich hier im Blog einen kleinen Bericht über ein Touch & Go Manöver einer EA-18G „Growler“ geschrieben.
Die unten gezeigte Boeing 777 der China Cargo Airlines mit der Registrierung B-222H hatte an dem Tag ihren Erstflug. Das ist schon etwas besonderes. Der Erstflug begann mit geplanten Startabbruch. Dabei wird das Flugzeug wie beim Start beschleunigt. Allerdings wird dann vor dem Rotieren der Start abgebrochen und das Flugzeug abgebremst. Die Boeing 777 kehrte dann zum Anfang der Startbahn zurück um anschließend einen erfolgreichen Take Off durchzuführen.
Auf dem Paine Field (PAE/KPAE), so die offizielle Bezeichnung des Flughafens, waren an vielen Positionen halbfertige Boeing 777X abgestellt. Sehr gut kann man auf den Fotos die offensichtlichste Neuerung dieses Typs erkennen, die klappbaren Flügelenden. Dies wurde notwendig, da die neue B777X eine größere Spannweite hat, die ohne den Klappmechanismus am Boden beim Rollen und Abstellen zu Problemen führen könnte. Im Flug werden die Flügelenden dann horizontal runtergeklappt.
Friday Harbor
Ein schöner Ausflug, den ich jetzt schon zum zweiten Mal unternehme, ist ein Tripp nach Friday Harbor auf San Juan Island. Von Anacortes aus nimmt man dazu die Fähre. Das Auto kann man getrost in Anacortes stehen lassen, denn in Friday Harbor ist alles fußläufig. Schon die Fahrt mit dem Schiff ist ein Erlebnis. Der Ort selber bietet sehr schön erhaltene Häuser, die gut in das Landschaftsbild passen. Für mich als „alten“ Microsoft Flugsimulator Flieger, durfte natürlich ein Spaziergang zum virtuell sehr bekannten Flughafen von Friday Harbor nicht fehlen. Zum Mittag gab es, fast selbstverständlich, mal wieder Fish & Chips, diesmal im „Bait Shop“.
Flora
Zu guter Letzt
Trotz des Verlustes des Reisepasses und des Regenwetters, ist der Seattle Tripp dann doch noch besser verlaufen als gedacht. Im Nachhinein konnte ich sogar nachvollziehen, wo mir der Reisepass wahrscheinlich aus der Tasche gefallen ist. Ich denke die vielen Fotos und Impressionen zeigen wie Abwechslungsreich die Reise verlief. Abends habe ich die Tageseindrücke häufig im Black Angus Steakhouse bei Bier, Steak und einmal sogar Livemusik, Revue passieren lassen. Für ein paar Tage war ich dort quasi Stammgast, was mir auch eine sehr nette Unterhaltung mit der Geschäftsführerin eingebracht hat.
Zum Abschluss noch zwei Bilder, die für mich Washington perfekt symbolisieren – Fishtrawler und Mt. Rainier, der von fast überall aus zu sehen ist. Was der Bericht leider nicht vermitteln kann, ist die frische Seeluft und der Duft der Wälder. Tja, und wer jetzt im Bericht noch mehr Flugzeugbilder erwartet hat, den möchte ich auf meine Webseite Spottair.de verweisen. Dort einfach nach „SEA“ für SEATAC oder „PAE“ Everett Paine Field suchen.
Die nächste Planespotting Tour ist am 18.05.2023 geplant und wird mich nach Detroit und Chicago führen – stay tuned.