المعالم البارزة في مسقط – Highlights von Maskat

Die große Sultan-Qabus-Moschee

Gleich nach dem obligatorischen Morgenkaffee beim Starbucks am Qurum Strand, sind wir zur großen Sultan-Qabus-Moschee gefahren. Hier stimmt der Vergleich mit dem Early Bird im Übrigen, denn die Moschee hat für Besucher nur in der Zeit von 8:00 Uhr bis 11:00 Uhr geöffnet. Meiner Meinung nach braucht man locker zwei Stunden, wenn man sich die Moschee genau anschauen möchte. Also lieber etwas zu früh als zu spät hinfahren. Die Sultan-Qabus-Moschee ist, gemessen am Alter des Islams, eine sehr neue Moschee, was mich etwas verwundert hat. Sie wurde von 1995 bis 2001 im Auftrag von Sultan Qabus bin Sa’id Al Sa’id erbaut und gilt heute als eine der größten Moscheen in Bezug auf Größe und Fläche. Die Anzahl der gläubigen Besucher pro Jahr ist allerdings geringer, alleine schon deswegen, weil der Oman wenig Einwohner hat und Mekka und Medina eine ganz andere Anziehungskraft haben.

Der Besuch der Moschee ist kostenlos und es gilt selbstverständlich die Bekleidungsvorschriften einzuhalten. Gleich am Eingang wurde uns eine Führung auf Englisch für unsere Kleingruppe von sieben Personen angeboten, die wir gerne angenommen haben. So haben wir in den ersten 45 Minuten alles Wissenswerte über die Moschee erfahren, aber auch ein paar Einblicke in den Islam bekommen. Das war alles so interessant und umfangreich, dass ich mir leider nicht alles merken konnte. Aber der geneigte Leser findet alle Informationen über die Moschee ebenfalls zum Beispiel bei Wikipedia.

Die Moschee besteht ganz grob aus fünf Minaretten (Symbolik für die fünf Säulen des Islam), der Frauengebetshalle (für ca. 750 Personen), der Männergebetshalle (für ca. 6500 Personen), dazwischen einem Innenhof (innerer Sahn) und um die Gebetshallen herum, dem äußeren Sahn. An der nördlichen und südlichen Seite der Moschee befindet sich je ein Bogengang (Riwaq) in Ost-West-Richtung, in denen sich die Waschräume für die Gläubigen befinden.

Beim Bau der Moschee wurde viel Marmor, Holz und Sandstein verwendet, die dem Ganzen eine wundervolle Farbe in Weiß- und Ockertönen verleihen. Die Moschee ist wirklich ein Kunstwerk, sowohl außen als auch innen und ich war richtig froh, dass man hier fotografieren durfte. Beeindruckend ist natürlich die Männergebetshalle alleine schon aufgrund der schieren Größe und des darin ausgebreiteten Teppichs. Ich bin nach dem Führungsteil hierhin zurückgekommen, um mir die Halle nochmals in Ruhe anzuschauen.

Der Mihrab

Die Gebetsnische, genannt Mihrab, ist der Ort wo der Imam die Gebete spricht. Der Mihrab ist in jeder Moschee immer in Richtung Mekka ausgerichtet und der Imam steht darin mit dem Rücken zu den Gläubigen. Er spricht also quasi direkt gegen die Wand. Der Mihrab ist akustisch allerdings so geformt, dass er die Schallwellen gerichtet in den Gebetsraum zurückwirft. Die Gläubigen können den Imam so besser verstehen. Auf dem Bild unten, welches den Mihrab der Sultan-Qabus-Moschee zeigt, sieht man ganz gut die gesamthafte Ausbildung als Erker. Zusätzlich sind im oberen Bereich viele kleine Halbkugeln ausgeformt, die ähnlich wie eines Richtlautsprecher nach dem Prinzip eins parabolischen Schallspiegels funktionieren und dabei helfen, den riesigen Raum der Gebetshalle zu beschallen. Mich hätte wirklich interessiert, ob die Radien in den Halbkugeln irgendwie akustisch optimiert sind, aber ich glaube das würde doch zu weit gehen. In den Frauengebetsraum und in den Innenhof, welcher ebenfalls als Gebetsraum genutzt werden kann, wird das Gebet per Lautsprecher übertragen.

Der Mihrab

Die Frauengebetshalle

Erste Auffälligkeit in der Frauengebetshalle – es gibt es keine Gebetsnische wo der Imam das Gebet vorträgt. Das nächste interessante Detail, welches man auf den Bildern unten erkennt, sind die roten Quadrate, welche den Gläubigen eine Orientierungshilfe geben, so dass dann letztendlich ca. 750 Frauen Platz zum Beten finden. Das sieht erstmal recht großzugig aus. Mir kam es allerdings doch recht eng vor. Da es besonders im Sommer dabei sehr heiß werden kann, sind sehr gut in der Decke versteckt, einige Lüftungsschächte eingelassen. Wer genau hinschaut, kann diese längs zwischen den Holzbalken erkennen. Und auch wenn es hier keine Gebetsnische gibt, so ist die Gebetsrichtung ebenfalls in Richtung Mekka ausgerichtet.

Auf dem Gelände der Moschee findet man auch viele schöne Gärten und Blumenbeete, die dazu einladen dort gemütlich spazieren zu gehen. Wenn da nicht immer das Ende der Besuchszeit von 11:00 Uhr wäre, die übrigens und verständlicher Weise, sehr streng gehandhabt wird.

Amouage

Neben Erdöl exportiert der Oman noch eine weitere, weitaus teurere Flüssigkeit 😉 – Parfüm! Das hatte ich gar nicht gewusst und wurde mir durch Sandra erst richtig klar. Amouage ist eine omanische Firma mit Hauptsitz in Maskat. Gegründet 1983 auf Betreiben von Sultan Qabus bin Sa’id Al Sa’id hin, stellt Amouage heute ca. 25.000 Flaschen Parfüm die Woche her. Man kann die Fertigung und die Entwicklung der Düfte hinter einer Glaswand besichtigen und zusätzlich eine Führung bekommen, was wir allerdings nicht gemacht haben. Zudem befindet sich dort eine Ausstellung der Amouage Produkte, wiederum sehr fotogen😊 Wo meine Frau teure Düfte und edle Präsentationen gesehen hat, habe ich perfekte Fotomotive mit unterschiedlicher Tiefenschärfe, Spielereien mit Farbe und Licht sowie Herausforderungen an Kontrast und Belichtung erkannt. Ein Besuch dort lohnt sich auf jeden Fall. Sehr löblich ist übrigens, dass es dort quasi gar nicht nach Parfüm riecht. Der Geruch ist eher „Neutral“. Die Nase ist also unvorbelastet und nicht so überfordert wie in den üblichen Parfümshops, die ich persönlich meide wie der Teufel das Weihwasser.

Das königliche Opernhaus – The Royal Opera House

Im gleichen Baustil wie die große Sultan-Qabus-Moschee ist auch die königliche Oper errichtet worden. In der Bauzeit von 2007 bis 2011 wurde hier, ebenfalls beauftragt von Sultan Qabus bin Sa’id Al Sa’id, die Oper im omanischen Baustil errichtet. Wie auch bei der Moschee, wurde beim Bau der Oper viel Marmor und Holz verwendet. Allein der Eingangsbereich der Oper ist schon imposant. Der Theaterraum ist aber besonders beeindruckend und ich hoffe, die Bilder können etwas von der Atmosphäre dort vermitteln. Zu meiner Zeit im Oman fand der Umbau des Bühnenbildes statt, so dass keine Oper gespielt wurde. Auch über die Preise kann ich daher leider Infos geben.

Summa summarum

Diese drei Highlights meines Besuchs im Oman zeigen deutlich, was Sultan Qabus bin Sa’id Al Sa’id für sein Land erreicht hat. Ich persönlich finde den Architekturstil der Moschee und der Oper hervorragend gelungen, weil er einfach perfekt in die Umgebung passt und farblich stimmig das Land und die Natur symbolisiert. Es ist so viel homogener als in Dubai, was dieses Land für mich insgesamt viel attraktiver macht. Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich leider nicht alles im Oman sehen konnte. In Wirklichkeit wohl nur einen ganz kleinen Teil davon. Daher werde ich sicherlich noch einmal in den Oman zurückkehren.