انطباعات من عمان – Impressionen aus dem Oman

Al Alam Palast und National Museum

Ganz im Osten von Maskat im Stadtteil Takia findet man den Al-Alam Palast und das National Museum. Beides zusammen kann man bequem an einem halben Tag anschauen. Der Palast sieht ganz nett aus, hat aber keinen großen Bezug zur omanischen Geschichte. Er wurde im „erst“ im Jahr 1972, ebenfalls auf Betreiben von Sultan Qabus bin Sa’id Al Sa’id hin, gebaut.

Das National Museum ist sehr überschaubar. Ich fand die Ausstellung einiger Exponate teilweise sehr merkwürdig und ohne Bezug zueinander, ganz zu schweigen zur Geschichte des Oman. Es sind viele Waffen, Funde von Grabungen und Schiffsmodelle zu sehen, aber mir fehlt hier wirklich ein Bezug zur Geschichte des Oman und zur Entstehung des Staates. Es wird unter anderem das Fort Nizwa gezeigt, aber welche Rolle es in der Zeit von Nizwa als Hauptstadt inne hatte, bleibt unerwähnt. So hinterließ das Museum bei mir einen sehr zwiespältigen Eindruck.

Regen – und davon gleich eine ganze Menge

Die Luftfeuchtigkeit im Oman ist in der Regel schon sehr hoch. Wer hier trockene Wüstenluft erwartet wird überrascht sein. An einem Tag hat sich diese feuchte Luft jedoch zu einer, selbst für den Oman überraschend heftigen, Sturmfront aufgestaut. Eine ganze Nacht hat es geschüttet wie aus Eimern, begleitet von heftigem Wind. Der nächste Morgen zeigte dann das ganze Ausmaß des Unwetters. Vielerorts sind Schlammlawinen von den Hügeln und umliegenden Bergen nach Maskat hereingerutscht. Sehr viele Straßen standen teilweise unter Wasser, Autos wurden auf Parkplätzen geflutet und in einigen Stadtteilen haben die Schlamm- und Gerölllawinen Autos und kleine Lieferwagen weggeschwemmt. Ich konnte in Maskat kein Entwässerungssystem oder Hangsicherungsmaßnahmen erkennen. So verwundert es nicht, dass die schiere Menge des Wassers, die in Maskat und in den umliegenden Bergen herunterkam, diese Überschwemmungen verursachen konnte. Das Fehlen von Entwässerungskanälen deute ich aber auch mal als Zeichen, dass es dort eigentlich nicht so viel Regen geben sollte. Die Aufräumarbeiten in den Straßen haben aber sofort begonnen und das Geröll und der Sand aus den Hügeln war sehr schnell beseitigt. Nur den Soukh in Matrah hat es anscheinend heftiger getroffen. Noch am Nachmittag bahnten sich die Wassermassen aus dem Umland einen Weg durch den Soukh und sorgten für einen größeren Stromausfall.

Und hier sind noch drei Bilder vom Qurum Beach, vor und nach dem Sturm.

Trip nach Nachl

Das ca. 120 km entfernte Nachl ist für zwei Dinge bekannt: Das Fort Nachl und die heißen Quellen von Ain Al Thawarah. Das Fort war leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. So sind wir gleich bis zum Wadi gefahren, wobei wir die Straße am Fort vorbei genommen haben. Die Straße führt direkt durch die Plantagen der grünen Oase.

Die „heiße“ Quelle von Ain Al Thawarah befindet sich direkt am Ende der Straße und am Eingang zum Wadi. Es gibt dort ein kleines gemauertes Becken, in dem viele Kinder herumplanschten. Das Wasser fließt dann in den Wadi, wo in dem warmen, klaren Fluss viele schöne Algen wachsen. Der Fluss ist wirklich sehr warm und man kann dort auch überall ein wenig baden. Allerdings wird der Wadi manchmal auch von Autos befahren, was den Eindruck doch etwas trübt. Alles in Allem aber ein sehr netter Ort und die im Internet beschriebenen Ziegen und Esel habe ich ebenfalls finden können. Ich habe dort sogar ein paar Blauracken gesehen, die hier überwintern. Allerdings ist es mir nicht gelungen die auch zu fotografieren. Die Burschen waren zu schnell und zu scheu, und ich hatte mein größeres Telezoom nicht dabei.

On the road again …

Einen halben Tag haben wir spendiert um der Küste entlang nach Sifah zu folgen. Die Landschaft ist ganz nett, aber im Prinzip hat die Gegend wenig zu bieten. Eine Enttäuschung war hier der Dunes Beach Club, bei dem man zu erst Eintritt zahlt um überhaupt das Restaurant oder den Strand besuchen zu dürfen. Summa summarum war dort aber auch nicht viel los. Also – back on the road again. Wir sind dann Yiti Street zurück nach Maskat gefahren. Eine sehr schöne Straße durch die Berge, wo es sich auch lohnt einen Stopp einzulegen.

Oman – ein Fazit

Der Oman ist ein wundervolles Land, dass sich sehr viel von seinem natürlichen Charm bewahrt hat. Das Fehlen jeglicher, moderner Hochhäuser auf der einen Seite, auf der anderen Seite aber die Neubauten nach omanischer Architektur erhalten den Flair dieses Landes. Ich mag dieses Ambiente oder diese Ausstrahlung. Ja nachdem wie man es nennen mag. „Ursprünglichkeit“ zu schreiben trifft es nicht ganz, denn wie beschrieben, sind viele Sehenswürdigkeiten neuerer Zeitrechnung (siehe die Moschee oder die Oper). Leider habe ich nicht genug vom Oman gesehen. Insbesondere das Hinterland würde ich beim nächsten Mal gerne mehr erkunden, was in der Kürze der Zeit bei diesem Besuch leider nicht möglich war.

Kamele – ja ich habe welche gesehen. Allerdings waren die immer dort unterwegs, wo ich mit dem Auto gerade nicht anhalten konnte. Sonst hätte ich bestimmt Bilder von Kamelen in diesem Bericht. Aber da muss ja noch etwas offenbleiben. Die Reisezeit im Winter hat sich im Übrigen als Ideal erwiesen, weil es dann, für meinen Geschmack, angenehm warm ist.

Also – ich werde bestimmt nochmal in den Oman reisen.

So long and see you again

نراكم مرة أخرى قريبا